Am 13. April 2014 - also vor sechs Jahren - ereignete sich ein kurioses Spiel in der Kreisliga C.
An diesem sonnigen Sonntag waren die Vorzeichen in der zweiten Saisonhälfte relativ deutlich: Unser Team stand souverän an der Tabellenspitze, die Reserve der FT Oberrad im Tabellenkeller. Der 12:1-Hinspielerfolg stellte damals den höchsten Sieg der Fortuna-Vereinshistorie dar. Da beide Teams in der Fair-Play-Wertung die oberen Plätze belegten, durfte mit einem ruhigen Spiel und voraussichtlich drei Punkten für die Dreieicher gerechnet werden.
Doch wie so oft kam schließlich alles anders: Der berüchtigte und schwierig bespielbare Rasenplatz des FT Oberrad, inmitten vieler Kleingärten parallel zur Sprendlinger Landstraße in Offenbach, ließ die Fortuna nicht richtig ins Spiel kommen. Erst kurz vor der Halbzeit erlöste Ziyed Radhouani sein Team per Kopf mit der 1:0-Führung. Bis dahin gab es zwei Gelbe Karten für die Gastgeber - alles hielt sich im Rahmen.
In der zweiten Halbzeit - vermutlich auch aufgrund des knappen Ergebnisses - wurde es hektischer: Weitere Gelbe Karten folgten und nach zweimaligen Trikotziehen binnen zwei Minuten musste mit Berthold Bertleff der erste Spieler das Feld mit Gelb-Rot verlassen. In Unterzahl lief es plötzlich besser: Nachdem zunächst ein klarer Strafstoß für die Sportfreunde nicht anerkannt wurde, erhöhte Tobias Schäfer nach eine Freistoß von Arasch Farugie auf 2:0, ehe Letzterer mit dem 3:0 scheinbar alles klar machte.
Was anschließend in der 80. Minute folgte, wird wohl einmalig bleiben: Radhouani stoppte mit einem Foul einen Oberräder Konter, es entwickelte sich eine kleine Rudelbildung und am Ende stellte Schiedsrichter Patrick Bock gleich drei Akteure mit glatt Rot vom Feld: Neben Radhouani und dem Oberräder Kadir Tunc erwischte es auch noch Fortunas Anil Ünlü. In der Folge brachten die acht übrig gebliebenen Dreieicher den 3:0-Vorsprung über die Zeit.
Die Bilanz dieser ereignisreichen Partie: 7x Gelb, 1x Gelb-Rot, 3x Rot. Die beiden Fortuna-Rotsünder wurden für jeweils zwei Begegnugen gesperrt und zweieinhalb Wochen später feierten die Dreieicher die Meisterschaft.
Der damalige Fortuna-Kader: Piller (Tor), T. Schäfer, O. Müller, Bertleff, Farugie, Radhouani, Alp, Kreuziger, Muñoz Cano, Ünlü, C. Weingärtner, Walbert; Tesfai (ohne Einsatz), Pforr (ohne Einsatz), Teichgräber (ohne Einsatz), M. Weingärtner (ohne Einsatz), Gilbert (ohne Einsatz).
Eine Zusammenfassung der Partie ist auf Youtube abrufbar (Das "Dreifach-Rot" ist bei 4:23):